Ein Kinoabend in Prag mit Balbus o.s.: Des Königs Rede. Eine wunderbare Einstiegsszene, oh ja. Und jaja, Colin Firth ist wunderbar. Und dann gibt es diese wunderbaren Bilder von kleinen Körpern in großen Räumen. Die Kamera, der Schnitt. Professionell, das alles.
Auch die vorhersehbaren Dialoge, die schmalzige Musik, der Duplo-Witz: Für die einen brillant spritzig, für die anderen gähnend langweilig.
Mein Sympathieträger, der Bruder des Königs: Hach ja, so müsste es sein, so würde sich jede Monarchie selbst abschaffen. Nein zur einschnürenden Tradition, Nein zum Dienst an Krone und Vaterland. Was kann der Prinz dafür, dass er als Prinz geboren wurde? Stattdessen Ja zur Liebe über die Grenzen der sozialen Konvention hinweg und damit auch Ja zum Machtverzicht. Leider muss dieser Anarchist deutlich als ganz und gar untragbar markiert werden für die Nation,
für die Familie, für die gebannten Zuschauer heute: Den stotternden Bruder lacht er aus. Und ja, das Original war auch wirklich nicht sympathisch mit seiner Vorliebe für Hitler, aber um die Geschichte im Film geht es. Im Film findet ja auch der Duke of York den deutschen Führer toll, weil er so schön sprechen kann.
Bruderzwist, Kumpels und schneidige Uniformen: ein Männerfilm, pädagogisch wertvoll im Sinne der Steigerung von Aufmerksamkeit fürs Thema Stottern. Ja, so kann es sein, wenn man stottert. Aber nicht jeder Stotternde ist ein König. Schön wär´s, wenn alle brav zuhören, keine dummen Sprüche machen, wenn der Job gesichert ist, die Ehe auch, wenn ein formidabler Therapeut sich finden und bezahlen lässt. Hach ja!
Für Anhänger des britischen Empires und monarchischer Glanz und Gloria ein unbedingt beglückender Film.
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Donnerstag, 24. März 2011
Donnerstag, 17. Februar 2011
Stottern im Film 3
Blogger, legt Eure Finger nieder und verlasst das Keyboard! Bleibt mindestens ein Jahr lang abstinent und schon kommt Euer Thema so richtig in die Medien. Aktuelles Beispiel: The King´s Speech. Heute ist deutscher Kinostart.
N24 berichtet:
Norbert Lieckfeldt, Geschäftsführer der BSA, bat den Hauptdarsteller des Films, Colin Firth, bereits im Oktober 2010 zum Interview.
N24 berichtet:
"The King's Speech" kommt bei Berlinale gut an
Im Rahmen der Berlinale hat der viel gelobte Streifen "The King's Speech" Deutschland-Premiere gefeiert. Das Publikum bedachte den Film mit minutenlangem Applaus.
Begeistert und mit minutenlangen Ovationen hat das Berlinale-Publikum die Deutschland-Premiere des britischen Films "The King's Speech" gefeiert. In einer Sondervorführung wurde das für zwölf Oscars nominierte Werk von Regisseur Tom Hooper im Friedrichstadt-Palast während der Filmfestspiele außer Konkurrenz gezeigt. Die minutenlangen Ovationen und Bravo-Rufe galten vor allem den beiden Hauptdarstellern Colin Firth und Helena Bonham Carter, die den Film selbst in Berlin vorstellten.
Norbert Lieckfeldt, Geschäftsführer der BSA, bat den Hauptdarsteller des Films, Colin Firth, bereits im Oktober 2010 zum Interview.
Montag, 26. Oktober 2009
Stottern im Film 2
Januar 2007 war die Premiere beim Sundance-Filmfestival, später kam er in US-amerikanische, britische und norwegische Kinos, nach Deutschland oder gar nach Tschechien kam er bislang noch nicht: Rocket Science. Regie und Drehbuch: Jeffrey Blitz. Hier der Trailer. Kurz: Ein Spielfilm über einen stotternden High-School-Schüler in New Jersey, der sich nicht unterkriegen lässt. Leider bislang nur auf Englisch erhältlich.
Mittwoch, 21. Oktober 2009
Stottern als Chance
Fortschritt braucht Fehler - dieses Leitmotiv verwendeten Guy Krneta und Christian Zehnder für ihr Sprechkonzert "Stottern und Poltern", das bis Dezember in Basel, Bern und Aarau zur Aufführung kommt.
Samstag, 17. Oktober 2009
Exkurs
Aus einem anderen Kontext, aber durchaus übertragbar aufs weite Feld Stottern:
Wicked little town, aus dem Musical/Film "Hedwig and the angry inch".
Wicked little town, aus dem Musical/Film "Hedwig and the angry inch".
Donnerstag, 16. Juli 2009
Erfolg trotz Stotterns: Siegfried Kracauer
Bekannt wurde der stotternde Architekt, Journalist und Kulturhistoriker für seine Abhandlung "From Caligari to Hitler", ins Deutsche übersetzt als "Von Caligari zu Hitler. Eine psychologische Geschichte des deutschen Films".
Seine biographischen Daten finden sich bei Suhrkamp. Im gleichen Verlag erhältlich: "Die Angestellten", eine Sammlung seiner Reportagen über den Berliner Alltag der neuen Mittelschicht Ende der 1920er Jahre. Dort auch ein hervorragender Text von Karsten Witte über Kracauers Vita, sowie ein Essay von Walter Benjamin zu Kracauers Werk.
Wie sehr er unter seinem Stottern litt, wird aus Christian Lindners "Im Niemandsland" deutlich. Und doch: Einiges vorangebracht und immer noch inspirierend!
Seine biographischen Daten finden sich bei Suhrkamp. Im gleichen Verlag erhältlich: "Die Angestellten", eine Sammlung seiner Reportagen über den Berliner Alltag der neuen Mittelschicht Ende der 1920er Jahre. Dort auch ein hervorragender Text von Karsten Witte über Kracauers Vita, sowie ein Essay von Walter Benjamin zu Kracauers Werk.
Wie sehr er unter seinem Stottern litt, wird aus Christian Lindners "Im Niemandsland" deutlich. Und doch: Einiges vorangebracht und immer noch inspirierend!
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